The Pangea Blog

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Das Tor zur Welt

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Das Internet! Was wäre unsere Generation und ein Großteil der gegenwärtigen Gesellschaft ohne das World Wide Web? Das ist eine Frage, die mit der Zeit immer schwerer zu beantworten sein wird. Warum? Weil das Internet allgegenwärtig ist. Es begleitet uns wenn wir aufstehen, den gesamten Tag und bevor wir einschlafen. Ein nicht geringer Teil, mag ich zu behaupten, ist sogar die komplette Nacht hindurch ,,online“, auch wenn man sich währenddessen gerade im Tiefschlaf befinde. Hauptsache das geliebte Smartphone, das ,,Tor zur Welt“, gibt nicht den Geist auf. Ja und das schreibe ich bewusst, denn ein Smartphone hat einen ,,Geist“. Es ist nicht bloß irgendein elektronisches Gerät wie beispielsweise ein Toaster, der die einzige Aufgabe hat mein Frühstück zu ,,pimpen“. Ein Smartphone hat unzählige Aufgaben und ist von großem Nutzen. Man kann damit kommunizieren, ohne dass man sich persönlich treffen muss (vor allem bei Ex- Freundinnen und Personen von Vorteil, mit denen man sich nicht im „Real Life“ auseinandersetzen will), man ist immer auf dem neusten Stand (Facebook, Nachrichtendienste etc.), es unterhält jemanden wenn einem gerade langweilig ist und es löst viele alltägliche Probleme. Wir können kommunizieren, navigieren, an allerlei Dingen partizipieren und sogar Geld bei Tipico verlieren.

Ernsthaft, wenn ich eine Pro und Contra Liste über das WWW anfertigen würde, wäre ich vermutlich stundenlang, vielleicht tagelang beschäftigt und mir würden im Nachhinein immer noch Punkte einfallen, die mir entgangen sind oder täglich neu dazukommen. Auf der einen Seite spannend und aufregend, auf der anderen Seite irgendwie erschreckend.

Manchmal denke ich über meine Zeit als Kind und Teenager nach. Ich erinnere mich an das erste Modem, dass mein Vater meiner Mutter geschenkt hat, damit sie ihrer besten Freundin in Chile virtuelle Briefe, heutzutage bekannt als E-Mail, schicken konnte. Dieses wirre Geräusch, wenn sie sich bei ihrem AOL-Account eingeloggt hat vergesse ich nie. Gott sei Dank gibt es das heute nicht mehr. Heute braucht man nur noch den W-Lan Button auf dem Smartphone zu betätigen und man kann etliche Dinge mehr anstellen, als langweilige E-Mails zu schreiben. Verrückt, wie sich das alles verändert hat.

Einer der glücklichsten Tage in meiner Zeit als Teenager war der, an dem mir mein Vater gegen den Willen meiner Mutter mein erstes Handy zum 15. Geburtstag schenkte. Ein Nokia 3210. War zwar nicht das beste auf dem Markt, aber ich war voll und ganz zufrieden damit. Ich hatte das Spiel Snake auf meinem Nokia (was an sich eigentlich nichts Besonderes war), bei dem ich mich mit meinen Freunden messen konnte, wer die meisten Kästchen frisst und am Ende die längste Schlange hatte. Ich konnte mir mit Hilfe eines Jamba-Spar-Abos, für welches ich damals unerklärlich viel Geld ausgegeben hatte, die neuesten Klingeltöne kaufen, um mein Ansehen in der damals aufstrebenden Handy- Generation zu steigern und vor allem konnte ich Kurznachrichten, kurz SMS, verschicken. Das erleichterte meinen damals noch unbeschwerten Alltag als einfacher Schüler fundamental. Ich musste nicht mehr peinlich berührt auf dem Festnetztelefon meiner Freunde anrufen und deren Eltern fragen, ob der Dominik oder der Linus das Haus verlassen dürfen, um mit mir eine Fahrradtour zu unternehmen, geschweige denn noch an der Haustür klingeln. Und das ist nur ein Beispiel von vielen, warum ich mein Nokia einfach nur klasse fand.

Eins aber weiß ich, auch wenn es mir schwer fällt, mir das selber einzugestehen. Mehr oder weniger bin ich auf mein Smartphone und das Internet angewiesen. Ich kann mir derzeit nicht vorstellen, mir eine Woche selbst Internetverbot zu verhängen und mir tun Menschen in Ländern leid, die das Internet nicht in dem Maße nutzen können wie ich.

Bin ich süchtig? Irgendwie schon, wenn ich alle 5-10 Minuten (kann auch zugegeben alle zwei Minuten sein) auf mein, zugegeben wirklich toll aussehendes HTC schaue, um zu checken, ob mir irgendjemand irgendwas geschrieben hat, oder ob irgendwo irgendetwas passiert ist. Und mir wird tatsächlich alle paar Minuten geschrieben und wenn ich meinen Newsfeed bei Facebook aktualisiere passiert auch immer irgendwo was. Selbst wenn in China ein Sack Reis umfällt, berichten meine installierten Nachrichten- Apps sofort darüber. Ich werde tagtäglich von Menschen, mit denen ich bei Facebook befreundet bin, zu Partys eingeladen obwohl ich sie höchstens ein paar mal gesehen habe. Wirklich nett. Das Problem ist, dass ich dann am Wochenende immer zwei Hände voll Leute enttäuschen muss, weil ich vor die Qual der Wahl gestellt werde. Abgesehen davon, dass ich eigentlich gerne zu jeder dieser propagierten Wahnsinns-Partys gehen würde.

Es gibt Tage, da überfordert mich das. Diese Reizüberflutung, seitdem die Welt online gegangen ist. Als ich mein Nokia 3210 hatte, war die Welt manchmal irgendwie angenehmer, persönlicher und vor allem stressfreier. Und das sind nur ein paar wenige Adjektive, die mir gerade eingefallen sind. Mir würden noch viel mehr einfallen, aber das würde den Rahmen sprengen. Das wäre zu viel, ja, zu viel. Das ist eigentlich das Adjektiv, was die derzeitige Situation am besten beschreibt. Ich sehne mich nach Qualität und nicht nach Quantität, in allen Belangen.

Es ist noch nicht all zu lange her, wo ich gemütlich mit zwei guten Freunden einen Abend in einer Bar verbrachte. Einen davon hatte ich lange nicht mehr gesehen, konnte aber dank des WWW und Skype mit ihm in Vietnam kommunizieren. Und das nicht via SMS, sondern per Videoübertragung. Wow! Aber leider war ich zu Anfang des Abends wieder mal damit beschäftigt, mich alle 5 Minuten via Facebook Messenger mit einer Frau zu ,,unterhalten“ , die ich im Internet kennengelernt hatte und bis dato nur einmal gesehen hatte. Wahnsinns Frau, virtuell sowie bei unserem ersten Treffen, bis ich ein paar Wochen später jedoch nach einem Whats-App Gespräch selbst merkte, dass wir doch nicht so die gleichen Vorstellungen bezüglich unserer potenziellen Zukunft hatten. Wie auch immer, an dem besagten Abend schlug mir dann eine gute Freundin, die nicht sehr über meine permanente Tipperei und meinen Tunnelblick auf mein Smartphone amüsiert war vor, ein Spiel zu spielen. Das Spiel war eigentlich ganz simpel. Wer zuerst sein geliebtes Smartphone anfäßt zahlt die nächste Runde. Ich spielte natürlich mit, wollte ich ja nicht als derjenige dastehen, der die Anwesenheit guter Freunde nicht zu schätzen weiß und mich parallel dazu noch als Sklave meines geliebten Smartphones outen wollte.

Am Ende des Abends musste keiner eine Runde bezahlen. Und wir hatten so gute Gespräche, dass die Zeit wie im Flug verging und ich keinen Gedanken daran verschwendete, die Wette zu verlieren .Keine Reizüberflutung, keine Phantomvibrationen, kein Stress. Herrlich! Qualität statt Quantität.

Darauf wird es in Zukunft ankommen im WorldWideWeb und vor allem im echten Leben. Wir müssen lernen, zu ,,filtern“ und Qualität der Quantität zu bevorzugen. Das macht den Alltag lebenswerter. Man soll sich freuen, über das Internet deren Möglichkeiten und die moderne Kommunikation deren Teil wir sind. Aber auch gleichzeitig nicht vergessen, dass das echte Leben langfristig immer reizvoller und ehrlicher sein wird als das Netz.

Mir fallen gerade wieder so viele Pro und Contra Aspekte über dieses Thema ein, aber würde ich das jetzt alles aufführen, würde ich bestimmt eine Trilogie darüber schreiben. Aber darauf habe ich keine Lust. Ich glaube, in Zukunft gebe ich mich lieber mit einem guten Buch zufrieden.

Hacking the Systems!

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“Frei”, so würden sich viele Menschen in unserer Generation bezeichnen. Frei sind wir jedoch nur relativ. Unsere Freiheit steht zur Relation, dass wir uns in den vorgegebenen Systemen unserer Gesellschaft aufhalten. Finanziell gesehen sind wir frei, indem wir uns kaufen können was wir wollen und unser Geld in wahllose Firmen investieren dürfen. Ist man jedoch von dem Bankensystem nicht überzeugt, gibt es keine Alternative und man stößt an die Grenzen seiner Freiheit. Versteckt man sein Geld wie früher unter der Matratze so verliert es Ihren Wert und du somit deine Freiheit dir das leisten zu können was dir zusteht.

Jeder von uns kennt diese Situationen, in der wir eine Disharmonie spüren zwischen dem was wir eigentlich gerne machen würden und dem was uns erlaubt beziehungsweise vorgegeben ist.
Ein kurzes Beispiel aus diesem Jahr ist die Entscheidung aus dem Februar, als man durch Enthaltung, den Weg für das genmanipulierte Mais Sorte “Pioneer 1507” (Ist das überhaupt noch Mais?) frei gemacht hat . Abgesehen davon, ob diese Entscheidung die Meinung der Mehrheit in Deutschland vertritt oder nicht, hat diese Entscheidung einen Einfluss auf meine Welt, den ich nicht begrüße. Was wird nun passieren? Durch die Lukrativität im Geschäft mit dem Gen-Mais wird sich diese Sorte durchsetzen. Klar kann man jetzt behaupten: “Dann kauf den scheiß Gen Mais doch einfach nicht”. Akzeptiere ich jetzt diese Aussage und passe mich dementsprechend an, gebe ich ein Stück meiner Freiheit auf. Als Student kann man sich nicht immer die teuren Bio-Lebensmittel kaufen, was bedeuten würde, ich müsste auf Mais ab und an verzichten. (Und das nicht wegen einer Knappheit des Produktes durch externe Faktoren wie Krieg etc.) Es geht in dieser Anektdote zwar nur um “Mais” aber genau diese kleinen Konflikte kennt Jeder, denn jeder hat sich bestimmt schon einmal die Frage gestellt: Muss das so sein?

Die Hungerknappheit muss bekämpft werden, dass ist klar. Aber das die Hungerknappheit ein Resultat der Entscheidung ist, uns in einem System der Monokultur für die Lebensmittelherstellung zu beschränken, ist die wirkliche Erkenntnis aus den Problemen der Lebensmittelknappheit. Jedoch würde diese Einsicht bedeuten, dass man bisher falsch gehandelt hat und das will sich keiner zugestehen.
Das Fehlverhalten ist es zu warten, darauf zu warten, dass sich Jemand für deine Freiheiten einsetzt. Das dir Irgendjemand deine Freiheit schon wieder besorgt, ob die Politiker, die Gewerkschaften, oder sonstige objektiv handelnde Institutionen. Das Problem der Nicht-Anpassungsfähigkeit an Konflikte in unseren Systemen liegt größtenteils in den Ego´s der Entwickler. Selbst wenn Vieles für ein defektes System spricht, wird man so lange daran festhalten, bis nichts mehr funktioniert.

                            “Zwei Dinge sind zu unserer Arbeit nötig: Unermüdliche Ausdauer und die Bereitschaft, etwas, in das man viel Zeit und Arbeit gesteckt hat, wieder wegzuwerfen.” (Albert Einstein)

Wie kann man nun als Individuum in dieser Gesellschaft etwas bewegen? Gibt es eine Alternative zur Akzeptanz solcher Einschränkungen? Ja, indem man das System ,,hacked”. Das Prinzip des Hacking´s erlaubt uns eigene Lösungen zu verfolgen. ,,Hacking” wird als Begriff in einer negativen Konotation mit Bezug zu kriminellen Machenschaften im Netz kommuniziert. Jeder der diese Einschränkungen nicht akzeptiert wird jedoch zum einem Hacker der Systeme in der sie Leben.

Die Durchführung von Aktivitäten eines Hackers auf spielerische und erkundende Weise wird Hacken genannt eine Art einfallsreiche Experimentierfreudigkeit („playful cleverness“) mit einem besonderen Sinn für Kreativität und Originalität.” (Wikipedia)

Es ist also ein Hack des Systems wenn ich mich dafür entscheide, einen urbanen Garten zu eröffnen und den Leuten in meinem Kiez dazu verhelfe an Essen heranzukommen, dass die Freiheit dieser, beruhend auf Prinzipien, nicht einschränkt. Genau so sehr könnte ich mich dazu entscheiden mir auf meinem kleinen Balkon meinen Mais selbst anzubauen. So hacke ich das System, so hole ich mir meine Freiheit zurück. So werden fehlerhafte Systeme auf kreativer Weise durch Neue ersetzt, die die Fehler der Vorgänger beheben.

Worüber ich nun eigentlich schreiben will, bezieht sich auf die Diskussion über die Effizienzlosigkeit und Probleme unseres Finanzsystems wie schon im Beitrag “Groß frisst Klein” aufgeführt. Unsere Generation Y ärgert sich über kein System mehr als über das Finanzsystem. In Zeiten des Bloccupy- Movement glaubt keiner unserer Generation mehr an das existierende System. Das Vertrauen in das kommerzielle Bankinggeschäft lies mit den etlichen Finanzkrisen mehr und mehr nach. Das Spielfeld der Spekulationen war Neuland und es fehlten die richtigen Gesetze um das System sinnvoll zu führen. Wir lernen immer mehr über die Fehler des Bankensystems doch keiner glaubt wirklich daran, dass die Verantwortlichen irgendwelche Fehler im System zugeben werden, da somit alles wofür sie standen, für nichts mehr steht. Wie hackt man also ein solches System?

“Du must zunächst die Regeln des Spiels lernen. Und danach musst du besser spielen als jeder andere.” (Albert Einstein)

Das Projekt “Bitcoin” könnte ein Ansatz sein, die durch den Konflikt eines Menschen mit dem System entstand, und auf kreativer Weise die Fehler des Systems umgeht. Das Projekt Bitcoin, mit dem aktuellen Crash, ist ein Paradebeispiel das die konkreten Fehler des Systems aufzeigen. Einerseits hat es auf kreativer Weise eine Möglichkeit kreiert die beim herkömmlichen Bankverkehr üblichen Zwischenschritte und auch Finanzbehörden zu umgehen. Es ist also ein “Peer to Peer” System wo der “Mittelmann” (die Bank) kein Stück vom Kuchen abbekommt.  Gleichzeitig bringt der aktuelle Crash den Logikfehler des Systems hervor.

Sebastian, Franz und Helge sind drei Investoren, die Bitcoins kaufen. Jedes Mal, wenn einer von ihnen eine Bitcoin kauft, steigt der Bitcoin-Wert wegen der erhöhten Nachfrage. Sebastian ist frühzeitig eingestiegen und hat zehn Bitcoins für je einen Dollar gekauft. Franz ist vor einem Monat eingestiegen und hat zehn Bitcoins für je 20 Dollar gekauft. Franz Investition beträgt also insgesamt 200 Dollar. Helge hat jetzt erst ihre Bitcoins gekauft, zehn Stück für je 200 Dollar. Helges Investition beträgt also insgesamt 2.000 Dollar. Insgesamt belaufen sich die Käufe auf 10 + 200 + 2.000, also 2.210 Dollar. Aber alle drei DENKEN, Sie besäßen insgesamt Bitcoins im Wert von 6.000 Dollar, weil ALLE Bitcoins, die sie gekauft haben, jetzt zu dem jüngsten Kaufpreis von 200 Dollar bewertet werden.

Investiert haben sie aber nur 2.210 Dollar. Irgendwie wurde ein Wert von 3.790 Dollar aus dem Nichts geschaffen. Woher kamen diese zusätzlichen 3.790 Dollar? Sie existieren nicht und sind somit eine Illusion.

Bei wachsendem Kurs erzeugen die Bitcoins, auch wie Aktien, die Illusion von freiem Reichtum.

Ich möchte mich nicht über die Motivationen der Bitcoin Gründer festlegen aber es soll als Beispiel dienen, dass jedes System Platz machen muss wenn ein besseres Existiert. Nur muss man als Mensch mit Recht auf Freiheit agieren und Handeln wenn man diese Konflikte erkennt. Jeder von uns ist ein Hacker, wenn er es nur will!

Widmung & Inspiration: Jslr in Päris

Poltik? Nein Danke!

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Politik ist langweilig, unglaubwürdig und bringt eh nichts! Dies ist eine weit verbreitete Einstellung der deutschen Bevölkerung. Die einzigen Bürger, die sich heutzutage um Politik scheren, sind Akademiker, politische Extremisten oder kurzweilige, ich nenne sie, ,,Mitläufer“, die sich über ein bestimmtes Thema, das sie persönlich betrifft, erzürnen, aber vergessen, dass Politik so verflochten ist, dass es nicht reicht sich auf ein Problem festzufahren und gleichzeitig übersehen, dass es nicht reicht, sich einmal für ein paar Stunden auf die Straße zu stellen und zu erwarten, dass sie ihr Interesse damit durchsetzen.

Wer sich aber am meisten für gegenwärtige Politik interessiert sind die Politiker selbst und die Wirtschaft. Denn diese beiden ,,Parteien“ sind momentan die einzigen, denen Politik nutzt in dem kapitalistischen System, in dem wir leben. Eine parasitäre Symbiose zwischen Politik und Wirtschaft, die sich gegenseitig nutzen und gleichzeitig schaden und die vor allem vergessen, dass das dem Volk in einer scheinbar einwandfreien Demokratie das größte Gewicht beizumessen ist.

Aktuell kritisieren die einschlägigen deutschen, europäischen und gleichgesinnten globalen Medien das System anderer Länder, die anders als unser politisches System, berichten jene, nicht demokratisch seien. Dabei wird Demokratie in besagten Ländern mindestens genauso wenig praktiziert wie in den Ländern, die von jenen kritisiert werden. Der einzige Unterschied ist die fehlende Öffentlichkeit und Motivation der mündigen Bürger, politische Strukturen und Prozesse zu hinterfragen.

Dass unsere Demokratie längst von Lobbyismus und größtenteils den Interessen einzelner Personen, der sogenannten ,,gesellschaftlichen Elite“, und Interessenvertretern aus Wirtschaft und dem Streben einzelner Personen nach Macht unterwandert ist, blendet ein Großteil der Gesellschaft aus.

Die Frage ist, was passieren muss, dass ein größerer Teil der Gesellschaft, ob mündig oder unmündig, gebildet oder weniger gebildet, Akademiker oder einfacher Arbeiter sich für Politik interessiert und auch aktiv daran partizipiert.

Müssen erst, wie jüngst, circa zwei Millionen Spanier in Madrid auf die Straße gehen, um auf soziale Missstände aufmerksam zu machen, in einem europäischen Land, das mit demokratischer Politik assoziiert wird oder müssen am anderen Ende der Welt mit Waffengewalt die Interessen des Volkes durchgesetzt werden?

Es scheint, als müssten erst massive gesellschaftliche, soziale und wirtschaftliche Einschnitte eintreten, bevor sich nicht nur diejenigen für Politik interessieren, die davon am meisten profitieren. Solange alles seinen gewohnten Gang geht und man nicht zu viel entbehren muss, wird die politische Praxis unbewusst akzeptiert, obwohl sie lang- oder kurzfristig nicht den Gemeinwillen des Volkes repräsentieren wird, woran es, so hart es klingen mag, aber selbst Schuld ist.

Politik kann man nur steuern und zum ,,Besseren“ verändern, indem man selbst konsequent dazu beiträgt. Und das nicht erst, wenn Probleme schon präsent sind und sich schwer lösen lassen, sondern sich ehe dessen schon mit den momentanen Gegebenheiten, eben der aktuellen Politik auseinandersetzt und diese hinterfragt auch wenn einen diese nicht direkt betrifft. Politik betrifft jeden, was sich jedoch nur die Wenigsten zugestehen. Das ist das aktuelle Problem unserer Demokratie und Politik.

Und was passiert, wenn es dann doch eine größere Gruppe von Bürgern schafft, ihre Interessen durchzusetzen? Fakt ist, dass es eine Illusion ist, sich vorzustellen, dass man als einzelnes Individuum politisch partizipieren kann. Dies gelingt nur in Gruppen. Diese Gruppen nennt man ab einer gewissen Anzahl an Mitgliedern Verbände, und Verbände bringt man in unserer Demokratie schnell mit Lobbyismus in Verbindung, was an sich ja im Grunde genommen nicht schlecht ist, denn Lobbyisten sind Interessenvertreter. Die Frage, die sich in Bezug auf Verbände stellt, ist, ob diese mit zunehmender Mitgliederzahl nicht auch im weiteren Sinne die gleiche Erscheinung annehmen wie politische Parteien, nämlich hierarchisch gegliederte Gruppen, denen es mit zunehmender Kraft letztendlich auch darum gehen wird, Macht zu generieren und auszuüben. Und am Ende gliedern diese sich eben genau wie Unternehmen in das kapitalistische System ein und der kapitalistische Kreislauf schließt sich wieder. Ein Dilemma. Fazit: Die Existenz eines volontè générale, eines Gemeinwillens, der durch die Politik repräsentiert und politisch realisiert wird, ist und bleibt derzeit ein Wunschtraum.

 „Die Großen hören auf zu herrschen, wenn die Kleinen aufhören zu kriechen´´.

Friedrich Schiller

 SN

Groß frisst Klein

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In der letzten Zeit sind etliche Übernahmen und die somit vorantreibende Expansion der digitalen Märkte zu beobachten gewesen.
Der digitale Markt besitzt ein noch großes Wachstumpotenzial und die Erfolge und den daraus resultierenden Nutzen der technischen Entwicklungen werden erst jetzt deutlich. Es ist noch unklar wie die Welt von morgen dank modernster Technik aussehen wird. Klar ist, dass es schon einige “Big Players” im Markt gibt die durch revolutionäre und innovativen Ideen Ihren Einfluss auf unsere heutige Welt und der darin exisiterende Kommunikation haben. Genau um diesen Einfluss geht es Firmen wie Google und Facebook, wer wird das größte Stück vom Kuchen abbekommen? Wer wird es schaffen langfristig Innovativ zu sein und wie ist sowas überhaupt möglich? 

Die beobachten Übernahmen im Markt zeigen die gewählte Strategie dieser Unternehmen. Sie wissen bestens bescheid über die Projekte von kleinen aufkommenden Firmen und schätzen die darin liegenden Potentiale für Ihr eigenes Imperium ab. Bevor die noch kleine Firma oder sogar Konkurrenten sich an einen Vorteil dieser Innovation bedienen können werden die “Kleinen” sammt Ihren Ideen aufgekauft. Obwohl die Entwicklung der Technik immer neue Projekte möglich macht werden es immer wenigere Firmen die einen Einfluss darauf haben. Kritisch ist dieser Trend daher einzuschätzen weil dadurch die Vielfalt an Innovationen gehemmt wird, da nur weniger Firmen dazu in der Lage sind. Es liegt auch in Ihrer Hand zu entscheiden, wie oder ob überhaupt diese Innovation für den Bürger zugänglich gemacht werden. Diesen großen Kooperationen steht daher eine gewisse Macht zu die einen Gegensatz zur Demokratie darstellt. Es gilt: Eine Aktie = Eine Stimme, Viele Aktien = Viele Stimmen, und dadurch entsteht eine asymetrische Verteilung der Macht über die Entwicklung der technischen Welt.

Mit dieser Kritik, kritisiert man gleichzeitig die Motivation dieser Firmen. Man kann behaupten, dass die Asymetrie der Machtverteilung erst dann problemtisch ist, wenn diese Firmen nicht das Ziel haben den maximalen Nutzen für den Bürger zu ermöglichen, sondern einen maximalen Gewinn für das Unternehmen als Ziel anstreben. Leider herrscht in den meisten der globalen Märkten ein kapitalistisches Denken.

In der kapitalistischen Marktwirtschaft kämpft jeder gegen jeden. Das bringt neben dem Zwang zur Effizienzsteigerung auch jede Menge Ineffizienz. An vielen Stellen wird an den selben Produkten geforscht und die Informationen werden möglichst geheim gehalten. Vieles was durch Kooperation effizienter geregelt werden könnte, kann nicht genutzt werden. Auch die Kapitalisten wissen das: So kauft der eine den anderen auf um immer größere Firmen aufzubauen (und damit die „Effizienz“ steigern zu können). Nach kurzer Zeit entstehen aus diesem Konzentrationsprozess Monopolkonzerne. Dort gibt es zwar weniger Konkurrenz dafür aber alle noch viel größeren Nachteile einer Monopoldiktatur.

Dieser Text soll nicht als stumpfe Kritik des Kapitalismus gesehn werden, soll jedoch aufzeigen wie verzerrt die Beziehung zwischen dem Handeln der Unternehmen zu den Zielen der Gesellschaft ist. Wieso Existieren Firmen wie Google oder Facebook? Meiner Meinung nach um durch die technologischen Entwicklungen und Innovationen den größt-möglichen Nutzen für die Gesellschaft zu kreieren und dabei so effektiv wie möglich auf Synergien beruhend zu arbeiten. Stattdessen geht es nur um den finanziellen Vorteil der individuellen Firmen selbst wenn das die Verfügbarkeit und Qualität des Resultates negativ beeinträchtigt.

Das aktuelle Wettrüsten in der digitalen Branche ist also nur ein Beispiel der verfehlung unserer Ziele als Gesellschaft durch ein falsches Wertesystem in der Marktwirtschaft. Der Erfolg eines Unternehmens wird nicht über den wirklichen Nutzen für die Gesellschaft definiert sondern darüber wie viel Geld sie dabei erwirtschaften können. Dadurch wird deutlich, dass diese Firmen nicht zum Wohle des Einzelnen agieren und das aktuell herrschende System Entwicklungs und Effizienzhemmend einzuschätzen ist.

Facebook – Der Start- Up Killer

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Die nächste zukunftsweisende Investition ist dingfest! Facebook kauft das Start- Up Oculus für 2,3 Milliarden Dollar. Einen US- Spezialisten für Datenbrillen, der laut Zuckerbergs Facebook Post die Chance hat ,,die sozialste Plattform aller Zeiten zu erschaffen und damit die Art und Weise zu verändern, wie wir arbeiten, spielen und kommunizieren”.

Es scheint als hätte Marc Zuckerberg das richtige Händchen dafür avantgardistische Unternehmen aufzukaufen und daraus seinen eigenen Nutzen zu ziehen. Clever einerseits, wettbewerbszerstörend andererseits. Der große frisst den kleinen. Das war und ist seit jeher ein Naturgesetz. Die Frage die sich hier jedoch stellt ist, ob Zuckerberg, beziehungsweise Facebook, durch seine enorme Investitionskraft, jungen Start-Up Unternehmen die Chance verwehrt ihr enormes Potenzial, welches Marc und seinem Unternehmen durchaus bekannt ist (weshalb sollten sie sonst auch solch eine Summe investieren), zu ,,vergeuden” und potenzielle zukünftige Gewinne in die Hände anderer Gesellschafter zu legen.

Auf der einen Seite kann man Herrn Zuckerberg natürlich keinen Vorwurf machen, da er gerade durch diese Investition vermeintlich einen wettbewerbsfähigen Konkurrenten zum ewigen Widersacher Google und dessen Google- Glasses- Projekt aufgekauft hat. Auf der anderen Seite scheint es so als würde man jungen kreativen Köpfen, die Möglichkeit nehmen sich selbst zu entfalten, an ihrer Idee festzuhalten und an diese zu glauben. Wobei man der Fairness halber auch erwähnen muss, dass solche ,,Aufkäufe” nicht nur von Seiten Facebooks stattfinden, sondern eben auch von den gleichrangigen Konkurrenten.

Man könnte die momentane Situation als ein Wettrüsten der Online- Giganten beschreiben. Das Aufkaufen von vielversprechenden Start- Up Unternehmen, die gerade noch in ihren Startlöchern stehen und ihr Potenzial bei weitem selbst noch nicht erkannt haben und sich von den exorbitanten Summen der ,,großen Brüder” locken lassen und folglich ihr Potenzial und ihre Seele im wahrsten Sinne des Wortes verkaufen, für eine Hand voll Geld, die sich für besagte Unternehmen auf lange Sicht mehr als rechnen wird.